Montag, 23. August 2010

Weltuntergang

Während draussen der Himmel in fiesem, fahlem schwefelig-gelben Licht erglüht und der Wind Regenschauer über den Hof peitscht tippe ich noch schnell diese Zeilen ---



und mach dann den Computer aus, bevor das Inferno über uns hereinbricht.
Dumpfes Donnergrollen und zuckende Blitze, peitschende Regenschauer, die Linde im Hof, die sich im Sturm biegt.
Und dazu dieses gruselige gelbe Licht.




Muss mal an der Tür gucken, ob vielleicht das ein oder andere Katzentier lieber auf dem kuscheligen Sofa dem Weltuntergang entgegenschlummern möchte....

Dienstag, 17. August 2010

Abschied

Abschiedsgedicht

Wenn ein Leben dort
angekommen ist,
wo das Dasein
fast nur noch aus Unvermögen
und Schmerz
besteht,
dann wird LEBEN
zu einer ermüdenden, erschöpfenden
und kräftezehrenden LAST.

Du möchtest aktiv sein,
aber selbst das geht kaum noch.
Und das bisschen,
was du noch schaffst,
geht nur mit
großen Einschränkungen und
vielen Schmerzen.

Du möchtest teilhaben am Leben,
aber du bist müde,
so unendlich müde und schwach,
dass alle Wünsche ihre Bedeutung
und Wichtigkeit verlieren.

Dann muss es sein
Wie das Ablegen, die Befreiung von
Einer großen, fast nicht mehr zu tragenden Last,
wenn du dich endlich
hinlegen kannst
und in Frieden ruhst.

Gegönnt sei dir die Schmerzfreiheit,
die Ruhe und der Frieden.
In unseren Herzen
Wirst du weiterleben.

von Kristiane Allert-Wybranietz



Und wieder heisst es für uns, Abschied zu nehmen. Grad eben rief mein Papa an um uns mitzuteilen, das Ruth jetzt für ihr letztes Stückchen Weg ins Hospitz gegangen ist.
Es geht ihr mittlerweile sehr schlecht.

Samstag, 14. August 2010

same procedure as every year?

Das Mama-Huhn hat wieder gebrütet.
Eigentlich hätten die Küken schon am 19. Juli schlüpfen sollen.
Eigentlich.
Am 19. Juli, nachmittags, erscholl plötzlich ein aufgeregtes Gegacker aus dem Hühnerstall. Und da Jo-Hahn Caruso und das Ausbrecher-Huhn beide draussen waren, konnte es also nur das Mama-Huhn sein, die da so aufgeregt gegackert hat.
Irgendwie klang es auch ein wenig panisch, weshalb ich nachschauen ging. Das völlig aufgeregte Mama-Huhn sass oben auf der Stange.
Das Nest war leer. Keine Schalen, keine Küken. Nur faulig-stinkendes Stroh.
Es fing schon ein paar Tage vorher an zu stinken. Wir dachten, es wäre vielleicht ein Ei kaputtgegangen. Aber weil Mama-Huhn auf dem Nest sitzenblieb und uns auch nicht rangelassen hatten, haben wir uns nicht so viele Gedanken gemacht.

So ganz hab ich nicht begriffen, wo die ganzen Eier hin verschwunden sind?
Es war definitiv kein Nesträuber im Stall. Es gab keine Schalenreste. Nix. Eigentlich können sich 11 Eier doch nicht einfach in Nichts auflösen, oder??

Naja. Wir haben das Nest gesäubert, versuchsweise die in der Zwischenzeit vom Ausbrecher-Huhn gelegten 8 Eier ins Nest gelegt und das Mama-Huhn wieder draufgesetzt. Und siehe da, sie blieb sitzen. Und hat noch mal drei Wochen gebrütet.
Am Montag ist das erste flauschige gelbe Küchlein geschlüpft. Ich hatte es piepsen gehört und mal kurz Mama-Huhns Flügel gelupft zum gucken. Da sass also der kleine flauschige gelbe Ball neben noch einigen Eiern unter Mamas Fittichen.
Eigentlich hatten wir damit gerechnet, das noch weitere Küken schlüpfen würden. Schliesslich brütete Mama-Huhn noch und es waren ja auch noch Eier da. (Und es hat nicht faulig gestunken) Beste Vorraussetzungen also.
Aber nachdem Mama-Huhn dann zwei Tage später mit dem Küken durch den Stall zog und das Nest verlassen hatte, mussten wir uns also mit dem (traurigen) Gedanken anfreunden, das es auch in diesem Jahr nach 6-wöchiger Brutzeit nur ein einziges Küken gibt.

Hoffentlich ist das wenigstens diesmal ein HUHN.



Vor zwei Jahren hatten wir schon mal so ein Ein-Küken-Hühner-Drama nach 6-wöchiger Brutzeit.
(siehe auch hier)

Eintrag vom 17.März 2009:
Das Mama-Huhn hat ja im letzten Sommer erst ziemlich spät angefangen zu brüten, nämlich erst am 6. August (das Datum kann ich mir ganz gut merken, weil da SchwieMa Geburtstag hat)
Nach 21 Tagen schlüpfen normalerweise die Küken. Wenn nicht, wie bei uns, zwei Tage vor dem Schlüpfen ein mordlustiger Igel das Gelege räubert. Von den 8 Eiern hat er 5 gefressen, eins lag zerdeppert auf dem Boden, zwei Eier waren noch ganz. Und das Mama-Huhn sass panisch in der Ecke und hat sich nicht mehr auf das Nest gesetzt.
Nachdem mein Ritter morgens beim Füttern das Drama entdeckt hatte, flog zuerst der vollgefressen in einer Ecke des Stalls schlafende Igel auf die andere Seite der Mauer, dann hat er das völlig aufgeregte Huhn wieder aufs Nest gesetzt.
Wir hatten gehofft, das wenigstens aus den verbleibenden Eiern Küken schlüpfen. Zwei Tage später war eines der Eier zerbrochen, darin ein totes Küken. Eigentlich hatte ich gedacht, das Mama-Huhn nun vom Nest aufsteht, aber sie hat tatsächlich noch einmal drei Wochen lang gebrütet. Da ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte, hab ich ihr auch keine Eier mehr untergeschoben. So hat sie 3 Wochen lang auf zwei Eiern gesessen.
Scheinbar hatte das Perlhuhn ein Ei gestiftet, denn das einzige überlebende Küken, das nach Ablauf der drei Wochen geschlüpft ist, entwickelte sich zum Perlhuhn.

Wir hatten ja gehofft, das es ein Huhn ist. Denn unsere drei Hühner sind mit dem Hahn doch recht überbeansprucht...
Leider fing das Huhn im Laufe der Zeit an zu krähen und einen Kamm zu entwickeln.