Dienstag, 27. Juli 2010

au weia hoch zwei...

1.) au weia!
Damit zitiere ich wörtlich meinen Ritter.
Es hat sich wohl in der Katzenwelt rumgesprochen, das wir nett zu herrenlosen, dickbäuchigen, zukünftigen Katzenmamies sind...
Jedenfalls sitzt grad eben so eine vor unserer Tür...
Grrrmpf!!
Aber mit mir nicht! Mir reichts!! Ich hab GENUG Katzen und Katzenkinder und Kackhaufen unterm Schrank und Pipi auf dem Sofa und Pipi in den Ecken und Pipi, das früh morgens langsam durch die Bettdecke auf mein Bein sickert.
Und die wilde Hatz, die Morgens halb vier durch die Wohnung, übers Bett (und die darin sich krampfhaft an den letzten Rest entfleuchenden Schlaf klammernden Bewohner Dosenöffner) und durch die Küche (wo mindestens irgendwas polternd um- oder runterfällt) zurück über Bett, Bewohner und sämtliches Mobiliar tobt. Und die aus irgendwelchen geheimen Ecken immer wieder laut knisterndes Bonbonpapier ausbuddeln, mit denen sie dann hingebungsvoll in unserem Bett spielen.
Trinchens Kinder sind, bis auf die Piratin, zum Glück alle vergeben. Allerdings sind zwei bisher noch nicht abgeholt worden...

2.) au weia
zum Glück hab ich heute Mittag eher zufällig in meinen Kalender geguckt. Eigentlich war ich der felsenfesten Meinung, ich hätte bis einschliesslich morgen frei. Pustekuchen! Frühschicht hab ich Morgen! So'n Mist!
Zum Glück hab ich das heute bemerkt, sonst hätte Morgen früh ein unfreundliches Telefon geklingelt...

Wieso eigentlich Mädchenkram?

Ich wurde in der letzten Zeit immer mal wieder gefragt, warum ich den Shop bei Amanda und mittlerweile ja auch meinen blog in "Mädchenkram" umbenannt habe.
Ganz einfach: irgendeinen Namen musste das Kind ja haben! *ggg*

Nee, wie immer steckt hinter diesem Namen (genau wie hinter "Ritterstern" auch) eine Geschichte.
Und zwar war ich, wie alle Mädchen (meines Bekanntenkreises) zu "der Zeit" (Anfang bis Mitte der 80ziger, da war ich so etwa 13 jahaaa... ist lange her... und ja, ich bin schon sooo alt...) im Strick-Wahn. Ich habe gestrickt bis die Nadeln qualmten, Pullover mit Ghostbuster-Motiv und ohne Ärmel. Da hatte ich nämlich keine Lust mehr. Aber in Arctic-Baby-Hellblau, eine Farbe, die mir erstens überhaupt nicht steht und mir zweitens immer noch Schauer über den Rücken schickt. Aber die "Wolle", so ein flauschiges Plastik-Mohair-Garn, war billig und von meinem mageren Taschengeld zu bezahlen.

Jedenfalls hab ich gestrickt wann und wo immer ich konnte. Und ordentlich war ich auch noch nie. Also hab ich mein Strickzeug meistens genau da liegengelassen, wo ich grad aufgehört hatte. Zum Beispiel auf der gemütlichen Ofenbank vor dem wundervollen Kachelofen in unsrem Wohnzimmer. Also, im Wohnzimmer meiner Eltern. Klar. Mit 13 oder so wohnt man ja gewöhnlich noch zu Hause, bei den Eltern. Und Geschwistern...
Mein großer Bruder hat dann nämlich auch den Namen "erfunden".
Ich hatte also mal wieder mein Strickzeug auf der von allen heissgeliebten Ofenbank (da gab es so eine flauschige Ecke, zwischen dem Ofen und der Wand, ca. 1 m breit, mit kuscheligen Kissen) liegengelassen. Mein Bruder setzte sich in die Ofenbank-Ecke und sprang schimpfend und schreiend, wie von der Tarantel Stricknadel gestochen wieder hoch und brüllte mich an, warum ich denn immer mein dussliges Mädchenkram überall rumliegen lassen muss.

Das kam mir wieder in den Sinn, als ich versuchte einen witzigen Namen für meinen Woll-Shop zu finden. Weil ja alle netten Namen mit "Wolle" schon vergeben warenm z.B. WollLust und so.

Partytime

... in heaven!






Liebe Mama,
ich hätte ja wahnsinnig gern mitgefeiert heute, aber ich hoffe doch, ich hab noch ein paar Jährchen Zeit ;-)
Aber ich bin mir sicher, Du hast eine tolle Geburtstagsfeier im Kreise lieber Familienmitglieder und Freunde. Sind ja doch schon viele "da oben".

Alles Liebe zum Geburtstag!!!
Oder wie Rebecca immer sagte: Häppy juhjuuuh!!!

YYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY

Samstag, 24. Juli 2010

die Farben dieses Sommers

Vorhin lachte mal kurz die Sonne durch die Wolken. Die Chance hab ich genutzt und mal ein paar Urlaubsbilder geschossen :-)


Das ist die Ausbeute dieses Sommers: 4 Kilo (Socken-) Wolle, einige Seidentücher, einige Stücke dicker Wollfilz und einige Kammzüge Filzwolle.
In diesem Jahr hab ich mich auf nur 4 Färbepflanzen beschränkt: frischer Rainfarn (weiterentwickelt mit Eisensulfat), frischen knospigen Schilfblüten, grünen Walnußschalen (denen ich aber noch gemahlene Walnußschale beigefügt habe, weil das braun sehr grünstichig war und ich das sehr unschön fand) und Cochenille mit etwas Krapp. (gut, Cochenille ist ja keine Pflanze sondern eine Laus. Nur für die Korinthenkacker)


Das sind 11 x 50g Schurwolle, gefärbt mit frischen grünen (und gemahlenen, getrockneten) Walnußschalen und Schilfblüten

Das hier ist die etwas dickere Sockenwolle, 75% Merino, 25% Polyamid, Lauflänge 280 m auf 100g.
Die oberen 4 sind in diversen Farbzügen mit Cochenille und Schilfblüten gefärbt, die in der Mitte (pink-grün) sind mit Cochenille, frischen Schilfblüten und getrockneten Schilfblüten gefärbt. Das ergab zwei unterschiedliche Grüntöne.
Links zwei mal frischer Rainfarn (plus Eisensulfat) und frische Schilfblüten.
Rechts unten Cochenille (und Krapp) im ertsten Farbzug und Walnußschalen.

Das hier ist reine Merinowolle, Lauflänge 420m auf 100g.
Ganz links habe ich mal versuchsweise ungebeizte Wolle gefärbt und bin echt überrascht. Vielleicht spare ich mir in Zukunft das Beizen!
Achso. Ich bin faul. Wie schon oben erwähnt hab ich ja nur 4 Farbstoffe verwendet.
Schilfblüten = helles grün
Rainfarn + Eisensulfat = dunkles Grün
Cochenille = dunkles Rot über pink zu rosa
Walnußschalen = braun
Die anderen 8 Stränge sind mit 15% Alaun gebeizt.




Und hier noch einige Restbestände:
3x 80% Merino / 20% Leinen, Ll 400m/100g
1x 75% Merino / 25% Polyamid, Ll 420m /100g
(irgendwie passt das aber nicht, lieber Wolldealer, die Merino/Leinenwolle ist doch viel dünner als die andere!?)
2x dicke Dochtwolle. Lauflänge weiß ich grad nicht. Da hab ich zwei ältere Stränge Cochenille-gefärbter Wolle noch mal nachgefärbt.
So. Und nun muss ich noch die 10000 Einzelbilder bearbeiten, sortieren, der Wolle tolle Namen verpassen, Etiketten drucken und Amanda beglücken bestücken...


Weihnachtsvorbereitungen

Meine Wolle muss noch trocknen, das Wetter ist zu trüb und dunkel, um ordentliche Woll-Fotos zu machen, also muss ich mich anderweitig beschäftigen.
Zwar kam gestern unverhofft superschnell der bestellte Woll-Nachschub und ich könnte weiterfärben. Zumal die Schilfblüten schon am Aufblühen sind und ich mit den vor ein paar Tagen gesammelten knospigen Blüten ein absolut mega-geniales Grün gefärbt hab.
Aber die 4 kg Wolle, die ich in den letzten Tagen gefärbt hab, reichen erst mal. Zumindest hab ich grad keine Lust mehr zum weiterfärben. Und das, obwohl die Regentonnen wieder voll sind und ich wieder genug Wasser hätte.

Aber da ja Weihnachten auch wieder vor der Tür steht (in 5 Monaten ist Heilig Abend!! Und wie schnell sind 5 Monate rum...), und ich ja auch was für den Weihnachtsmarkt vorbereiten muss, wollte ich mal anfangen, Taschen zu nähen.

Als ich den im letzten Jahr bei einem internet-Anbieter bestellten Stoff auspackte, hab ich mich schon wieder genauso darüber geärgert wie beim Auspacken der Lieferung im letzten Jahr.
Ist es nicht möglich, den Stoff am Muster zu schneiden??? Und wenn das Muster nur einen bestimmten Rapport zulässt, könnte man ja die mögliche Bestellmenge daran anpassen. Oder, bevor man das Muster stur nach den bestellten 50 Zentimetern zerschneidet, den Kunden kurz kontaktieren, ob's auch ein bisschen mehr sein darf?
Echt jetzt, bei sowas könnte ich abkotzen. So billig war der Stoff dann auch nicht, das ich mal eben 20 Zentimeter kopflose Zwerge abschneiden und wegwerfen möchte.


Grrrmpf!!!

Dienstag, 20. Juli 2010

und jetzt

mach ich es wie die Miez auf dem Bild...

Mein Ritter hat den Grill angeschmissen. Und ich schmeiss noch schnell ein bisschen Grünzeug in die Salatschüssel und dann geht es ab in den Garten, in den angenehmen Schatten des Walnußbaums...

Ich wünsch Euch allen einen schönen Abend!!


und hier

schon mal ein paar Bilder...



derzeitige Lieblingsfarben...
Gefärbt mit Cochenille (in mehreren Farbzügen) undd frischem Rainfarn (plus Eisensulfat)
Hätte nicht gedacht, das das frische Kraut so viel schöner färbt als das getrocknete!
In Zukunft also nur noch frisch...


hier diverse Cochenille-Färbungen und grüne Walnußschalen


ein bisschen Chaos im Hintergrund...

Lieblingswolle!!!
Ist ja wohl klar, das die "Hortensie" heißt, oder?



verfilzt noch mal...

Während meine Töpfe blubberten und das Buch ausgelesen war (und der 4te Teil noch nicht da, weil die Eigentümerin es selber grad liest und nicht in die Puschen kommt damit *ggrmpf*)
musste ich mich ja irgendwie beschäftigen. (Klar, das Chaos in der Färberey hätte ich auch aufräumen können, aber das ist ja langweilig. Und überhaupt, nur ein Genie beherrscht das Chaos *ggg*)

Also hab ich mal die im Winter eigentlich zum Spinnen kardierte Wolle genommen und ein bisschen gefilzt. Und, was soll ich sagen, für mein erstes Werk (nassgefilzt und ohne fremde Hilfe) ist es doch richtig gut geworden, oder?



Gut... ja... ich gestehe...
das hier war eigentlich das allererste Nassfilzdingens. Bisschen formlos, aber sonst ganz hübsch...
Aber das geht ja echt saumäßig auf die Arme und Hände! Nach dem Schal war ich erst mal fix und alle.

Montag, 19. Juli 2010

Schwestern

Eigentlich bin ich ja immer noch sauer, bzw. total enttäuscht, das mein liebes Lästerschwein Schwesterlein mir nichts von ihrer Hochzeit erzählt hat. Zufällig hatte Papa es einige Wochen später mal am Telefon erwähnt "naja, jetzt wo Lisa ja auch verheiratet ist..."

??? Häh ???

Ich dachte ja, in der letzten Zeit wäre unser Verhältnis recht gut und freundschaftlich geworden. (das war -leider!- auch nicht immer so. Die 10 Jahre Altersunterschied und ziemlich unterschiedliche Lebensauffassungen waren doch eine ziemliche Hürde. Aber das Jahr, wo wir gemeinsam Mama gepflegt hatten, hat einiges verändert gehabt)
Da hat es mich doch sehr getroffen, das sie mir nichts erzählt hat. Tat schon irgendwie weh, das es den Rest der Familie scheinbar nen Sch...Dreck angeht.
Sie hätte ja nicht mal befürchten müssen, das wir unbedingt zur Feier wollten, aber einen kleinen Gruß oder sowas hätte ich ihr schon gern geschickt.
Aber da sie es auch immer noch nicht geschafft (oder für nötig gefunden) hat, mir ihre neue Adresse mitzuteilen... Sie wohnt ja jetzt auch erst seit einem Jahr "da unten".
Naja... Familienbande...
Jedenfalls war ich so enttäuscht, das ich es nicht geschafft hab, noch mit ihr zu reden/schreiben. Ist doof, ich weiß...
Und in ihren blog guck ich ja auch dauernd. Als vor kurzem der Findus-Kater den Kampf gegen ein vorbeifahrendes Auto verloren hat, war das echt traurig.
Zumal der Findus-Kater ein ganz ähnliches Gesicht wie unser Herr Rührkuchen hatte.

Aber heute, das hat mich umgehauen!
Da hatte sie Fotos von ihren Katzenkindern. Unter anderem diese Dame hier:



Süß, oder?

Und jetzt guckt Euch mal unsere Piraten-Miez an! Könnten glatt Schwestern sein, oder?










Samstag, 17. Juli 2010

aus meiner Hexenküche

(*) sende ich Euch ein schnelles Grüßlein :-)

Muss nämlich gleich wieder hinsprinten und im großen, blubbernden Topf rühren.
In diesem beizen grad 400g Wollstoff, 2 Seidenschals und 700g Sockenwolle in Alaun.
Und nachdem ich heute den ganzen Nachmittag in mühevoller Arbeit 100g Cochenilleläusepanzer im Mörser zu feinem Farb-Pulver verrieben hab, werde ich morgen eine weitere "tibetisch Rot" Färbung starten.
Bequemer wäre es ja, gemahlene Cochenille zu kaufen. Aber nachdem ich da mal ganz bös reingefallen bin, als ich bei ibäh ein vermeintliches Superschnäppchen machte (100g gemahlene "Cochenille" für nur 7,50 Euro (statt der üblichen 12,-). Da war sicher auch Cochenille bei in dem Färbepulver. Und noch was anderes. Zumindest hat das Zeug nur sehr unbefriedigend gefärbt.
Seitdem mach ich mir lieber die Arbeit und mörser das Zeug selber. Auch wenn's mühsam ist..

Gestern hab ich zur Abwechslung mal mit frischem Rainfarn gefärbt (sonst hatte ich immer getrockneten verwendet).
Aber da der zufällig wild neben meinen beiden Regentonnen wuchernde Rainfarn vom letzten Strakregen niedergedrückt wurde und jetzt nur noch ziemlich unmotiviert über dem Weg hing, hab ich ihn kurzerhand ab- und dann kleingeschnitten und in den Färbetopf getan.

Bilder gibt es wohl dann in den nächsten Tagen...
Mein Hexenkessel verlangt nach meiner Aufmerksamkeit. (Und ausserdem muss/kann ich jetzt, da die Cochenille gemörsert und eingeweicht ist, endlich den Rest des dritten Bands der Twilight-Saga fertiglesen. Die Bücher hat mir netterweise eine Mitschülerin für den Urlaub geborgt. Grad steht der große Kampf der Vampire bevor...)

Dann biss später :-)


* siehe auch hier ...

Dienstag, 6. Juli 2010

berührt

"Und dann fange ich all meine Tränen auf und verwandle sie
symbolisch in glitzernde Kristalle,
welche ich auf eine lange Optimismus-Kette fädle.
Ich trage bereits unzählige dieser unsichtbaren Ketten um den Hals und wenn jemand traurig ist, dann schneide ich ein Stück davon ab und knote ihm ein Armband daraus."
~Jennifer Sonntag~


Gestern haben wir im Rahmen der Ausbildung einen Ausflug nach Halle in die "sensorischen Welten" unternommen. Das ist ein Parcour durch eine komplett dunkle Welt, gespickt mit unzähligen Hindernissen, Stolperfallen, Geräuschen, Sackgassen und Umwegen.
Es ist ein kleiner Einblick in die Welt der Blinden.
Anhand verschiedener Brillen, die unterschiedliche Sehbehinderungen simmulierten, konnten wir zwar feststellen, das nicht alle Blinde nur noch schwarz sehen. Bei einigen Erblindungen können die Betroffenen noch hell/dunkel Kontraste, schemenhafte Umrisse oder ähnliches sehen.
Es gibt aber eben auch den völligen Verlust des Augenlichtes. Und eben das veranschaulichte dieser Parcour durch eine fremde Welt.
Wir wurden von einer faszinierenden Frau eingewiesen, die selber als Jugendliche aufgrund einer Krankheit völlig erblindet ist. Es hat mich sehr berührt, diese wunderschöne, gut gekleidete und dezent geschminkte Frau zu sehen und zu hören. Hätte sie nicht gesagt, das sie völlig blind ist, hätte ich das womöglich gar nicht so bemerkt.
Grad lese ich mich durch ihre sehr berührende Website "blind verstehen".
Der Gedanke, das dieses Schicksal ja jeden treffen kann, sei es durch einen Unfall oder durch Krankheit, erschreckt mich grad ein wenig.