So. Nachdem in fast allen blogs schon die Jahresrück- und vorblicke gepostet wurden, häng ich
- hinterher
- rum
- in den Seilen.
Dank Arbeit und 16-stündiger Doppelschicht am 1. Feiertag, viel Familienfeierei und -Besuch, zu viel gutem Essen (3 Tage Gans sind einfach zu viel) und Wein waren die Weihnachtstage eher stressig und nicht so besinnlich wie erhofft.
Dann hat mich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein Magen-Darm-Virus dahingerafft, kaum hatte ich mich einigermassen davon erholt plagt mich nun eine dicke Erkältung mit Fieber, heftigem Husten und Halsentzündung.
Nun hat es heute auch meinen Ritter erwischt, das Übelkeits-Virus.
Trotzdem wollte auch ich noch mal kurz einen kleinen Jahresrückblick halten. 2012 war ein turbulentes, aufregendes, ereignisreiches Jahr. Viel ist passiert.
Es fing an wie 2011 geendet hat: mit starken Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühlen in der rechten Hand. Nachdem ich die Symptome schon knapp 3 Jahre erfolgreich zu ignorieren versuchte, ging es nun nicht mehr. Ständig sind mir Sachen aus der Hand gefallen und nachts konnte ich vor Schmerzen kaum schlafen. Also hab ich mich endlich zu einer Karpaltunnel-OP durchgerungen, die am 19. Januar stattfand und mich dank kleinerer Komplikationen für mehrere Wochen ziemlich
gehandicapt hat.
Im Februar und März habe ich dann viel genäht, nachdem ich die operierte Hand wieder einigermassen gebrauchen konnte. Da hab ich auch meine Liebe zu
Isabella entdeckt.
Der April brachte eine
neue Liebe ins Haus und die Vorbereitungen für die Israel-Reise im Mai und die anstehenden Abschlussprüfungen im Juni und Juli.
Und auch ein trauriges Ereignis fand im April statt: der Cousin meines Ritters ist mit erst 46 Jahren an Multipler Sklerose gestorben.
Im Mai war der ganze Ritterclan für 10 Tage in
Israel: die Schwiegereltern hatten eingeladen und sich den seit Jahren gehegten Traum erfüllt, mit der ganzen Familie nach Israel zu reisen. Nur -leider- mein Ritter konnte nicht mit. Das war sehr traurig!
Aber mein Papa war mit. Schliesslich musste der Bus ja voll werden um die Reisekosten zu senken.
Die Reise war wunderschön, informativ, anstrengend. Und ich habe es immer noch nicht geschafft, den versprochenen
Reisebericht zu schreiben.
es hat aber auch nicht viele Interessenten gegeben...
Juni und Juli standen im Zeichen des großen
P.
P wie Panik. Oder Prüfungen.
Aber sie sind gut gelaufen und ich habe überall mit "2"
bestanden.
Seit August ist es nun amtlich und offiziell: ich bin staatlich geprüfte,
examinierte Altenpflegerin!
Der Lohn für 3 Jahre quasi unbezahlte Schinderei während der Ausbildung / Umschulung.
Nach den 3 Jahren Ausbildung im Pflegeheim arbeite ich seit Anfang August nun im ambulanten Pflegedienst. Es ist wesentlich stressfreier und entspannter als im Heim! Vor allem weil ich fast nur Behandlungspflegen durchzuführen habe, wie z.B. Blutzucker messen und Insulin spritzen, Wundverbände anlegen, Medikamente stellen etc., und nicht wie im Heim erst mal morgens im Akkord 6 - 8 Leute waschen muss.
Der Rückblick deckt es auf: meine guten
Vorsätze, die ich im August gefasst habe, hab ich definitiv nicht eingehalten. Der Stoffberg ist ins gigantische angestiegen und ich bin immer wieder der Versuchung erlegen, Stoff und noch mehr Stoff zu kaufen.... Aber für's neue Jahr habe ich Besserung gelobt: erst wieder neuen Stoff kaufen, wenn der alte Stoffberg abgearbeitet ist. Mal sehen, wie es mit der Umsetzung wird ;-)
Im September habe ich mich entschlossen, am
Wintermantel-Sewalong teilzunehmen: näh Dir in 6 Wochen Deinen Traum-Wintermantel!
Auch der Oktober stand ganz im Zeichen des Wintermantels. Ausserdem habe ich seit Ende der Prüfungen für diverse (ehemalige) Kolleginnen
Taschen genäht. Eigentlich eine schöne Sache. Vor allem, weil die Kolleginnen die Taschen mit Begeisterung gekauft haben und es immer neue Folgeaufträge gab.
Einziger Frustpunkt: es gibt auch eine
Kollegin unkollegiale blöde Kuh, die leider das bezahlen "vergessen" hat. Als ich die Tasche abgeliefert hab, war sie nicht da und ich hab die Tasche mit einem Zettel mit meinen Kontodaten einer anderen Kollegin übergeben. Geld kam bis heute nicht, telefonisch ist Madam nicht zu erreichen oder läßt sich verleugnen, leider bin ich ihr seitdem auch nicht begegnet, da ich aufgrund diverser Überstunden nicht mehr so oft in das Heim komme, Erinnerungen durch andere Kollegen haben bisher auch nichts erbracht. Jetzt muss ich wohl endlich mal bei ihr vorbeifahren und das Geld eintreiben...
Im November war ich für eine Woche in der
Eifel und habe erste Erfahrungen in der Intensiv-Pflege gesammelt.
Der Dezember war mit
Weihnachtsvorbereitungen vollgestopft und viel schneller rum als gedacht.
Das war also, in groben Zügen, mein Jahr 2012. Natürlich sind tagtäglich ganz alltägliche kleinere und größere Alltagsdinge passiert: schöne und nicht so schöne. Die aber so oder so ähnlich jeder von uns erlebt und die teilweise zu banal, zu unspektakulär, zu peinlich, zu persönlich und für andere vermutlich zu uninterressant zu erwähnen sind.
Alles in allem war es für mich ein gutes Jahr. Ich habe die zum Teil recht harte Ausbildung durchgehalten und profitiere nun vom Lohn der Mühe und dem guten Gefühl, etwas großes geschafft zu haben. Klar nervt mich meine Arbeit auch manchmal. Besonders, wenn man eigentlich frei hat und morgens kurz nach 5 das Telefon klingelt: "X ist krank, du musst mal die Frühschicht fahren". Die beginnt um 6.00. Ich fahre bis ins Büro, wo ich Schlüssel und so holen muss mindestens 20 Minuten. Bleiben im Idealfall 20 Minuten zum aufwachen, unter die Dusche springen, anziehen, Kollegin X zum Mond wünschen und losfahren.
Und wenn man dann von den Patienten hört, die hätte am Vortag schon gesagt das sie nächsten Tag nicht kommt könnte man glatt ein bisschen böse werden...
Aber sonst geht es mir richtig gut. (die kleine Erkältung derzeit mal nicht mitgerechnet). Zwar läuft die Beziehung mit meinem Ritter immer noch auf Sparflamme, aber wir haben inzwischen eine recht gute freundschaftliche Basis gefunden und das Zusammenleben ist ziemlich stressfrei und angenehm. Ausnahmesitutationen gibt es natürlich immer...
In letzter Zeit stelle ich immer wieder staunend fest, wie reich ich bin. Nicht unbedingt in Talern auf dem Konto gemessen, da herrscht meist Dauerflaute....
Aber ich hab ein Dach über dem Kopf und darf in einer sehr schönen Wohnung leben, wir können es uns leisten, wenigstens überall moderate 16 °C zu haben, können uns satt essen, auch wenn Rinderlende, Kaviar und Champagner eher selten auf der Speisekarte stehen und wir uns eher von Kartoffeln mit Quark, Nudeln, Gemüse und Brot ernähren. Ich habe
natürlich nie !!! genug zum Anziehen, aber dank Nähmaschine, hin und wieder freier Zeit und einem unendlichen Stoffberg kann ich da immer mal wieder Abhilfe schaffen.
Ich habe eine tolle, riesige, quirlige und manchmal nervige Familie und Schwiegerfamilie, in der ich mich echt wohl und zuHause fühle. Von kleineren katastrophalen Zwischenfällen wie dem Konzert der Ex meines Ritters und anschliessenden Schwärmereien der Schwie-Ma über das tolle Familientreffen, welches am gleichen Tag anlässlich der Geburtstagsnachfeier der Schwägerin stattfand und zu dem ich versehentlich nicht eingeladen war (Madame X aber schon) mal abgesehen.
Alles in allem ein gutes Jahr. Nur die Sache mit einer "Freundin" läßt mich einfach nicht los. Da fühle ich mich nach wie vor ausgenutzt und verarscht. Angefangen hatte es so ungefähr im April/ Mai, als besagte Dame einen Wickelrock bei DaWanda von mir kaufte, nachdem ich nachgemessen und ihr versichert hatte, das er auch für 1,70m Umfang passt. Danach entstand ein netter email-Kontakt, wir stellten fest das wir viele ähnliche verrückte Ideen und Weltanschauungen besassen.
Dann bestellte sie einen Wuschrock bei mir, es ging ewig und drei Tage hin, bis sie sich endlich auf Schnitt, Größe und Stoffauswahl festgelegt hatte. Ich hatte schon mehrmals angefangen den Rock zuzuschneiden, als sie es sich doch wieder anders überlegt hatte. Nun gut, endlich hatte sie sich festgelegt und ich hab den Rock genäht und ihr zugeschickt. Plötzlich wollte sie den vereinbarten Preis nicht zahlen, weil der Sohn einen Unfall hatte und das Auto Schrott war. Stattdessen bot sie mir zum Tazsch eine Janosch-Bettwäsche an. Toll, dachte ich, ist auch gut. Den Rock, den ich mittlerweile noch mal ändern musste und eine Tunika also zum Supersonderpreis verkauft, obwohl ich das Geld auch ober-dringend gebraucht hätte.
Dann sollte ich ihr noch ein Shirt nähen, Stoff hat sie gekauft und mir zugeschickt, auch Rückporto. Bezahlen wollte sie wieder mit der Janosch-Bettwäsche und anderen Stoffen, weil wegen dem Unfall grad das Geld knapp ist. Doof wie ich bin hab ich mich also wieder breitschlagen lassen und ihr das Shirt kostenlos geschickt.
Dann hab ich eher zufällig mal gesehen, was bzw. wieviel sie in der Zeit, wo sie ja so gar kein Geld hatte noch bei DaWanda gekauft hat. Da war ich erstmal bedient.
Den mehrfach versprochenen Stoff hab ich bis heute nicht, dafür eine lange Liste mit Ausreden: der Unfall, krank, Umzug, Job verloren, krank, Kiste mit Stoff steht in der Garage, etc.
Dann hatte ich ne Weile nix mehr von ihr gehört, bis ich bei DaWanda einen Schal angeboten habe, den sie gerne haben wollte. "Bezahlen" wollte sie wieder mit dem Lock-Stoff-Paket. Nachdem ich ihr dann aber geschrieben habe, das ich ihr erst den Schal schicke, wenn sie ihn entweder bezahlt (mit echten Talern) oder wenn ich den Stoff HIER habe, war wieder ne Weile Stille. Inzwischen war der Schal anderweitig verkauft. Dann kam die Anfrage und das Versprechen, sie würde mir den Stoff ja auf jeden Fall!!! schicken, ob ich ihr nicht noch so einen Schal nähen könnte?
Aber da bisher der Stoff noch nicht da ist, nähe ich auch keinen Schal. So!
Die ganze Sache ärgert mich so. Nicht, weil ich unbedingt den Stoff haben will (obwohl ich den durchaus gerne hätte), auch nicht, weil es für mich ein sehr zeitintensives Verlustgeschäft war.
Sondern einfach nur wegen dieser Frechheit, das sie denkt, sie könnte mich über Monate hin mit dem Stoffpaket ködern und es trotz hochheiligster Versprechen nicht schafft oder für nötig hält es mir zu schicken und dann beleidigt ist, weil ich ihr den Schal nicht nähen will.
Ich bin echt ein gutmütiger Mensch und lasse mich oft bequatschen und ausnutzen, aber selbst ich habe meine Grenze!
Aber nun hat ein neues Jahr begonnen! Neues Jahr, neues Glück (und neue Fehler ;-)
Für 2013 habe ich mir nicht direkt etwas vorgenommen, denn
Vorsätze sind wie Aale: leicht zu fassen,
aber schwer zu halten
(Klaus Müller)
nur ein paar Kleinigkeiten:
* Stoffberg-Abbau. Und keine neuen Stoffe kaufen! (es sei denn, ich brauch den Stoff dringend für eine Auftragsarbeit. Oder ich habe die gleiche Menge Stoff aus Altbeständen verarbeitet. Oder ich brauche ganz dringend
genau diesen Stoff weil nichts vergleichbares im Bestand ist. Oder.)
* von meinem Reichtum abgeben und einige Projekte unterstützen, z.B. die Delfintherapie für
Jerry. Oder das
Nahow-Projekt.
* alle gehorteten Schnittmuster wenigstens 1x nähen
* siehe Punkt 1: Stoffbergabbau!!
Und noch so ein paar Dinge, die ich aber jetzt nicht näher ausführen möchte. Und jetzt werd ich diesen Mega-Post beenden und mich mit dem leckeren Heißgetränk, das mir mein Ritter grad gebracht hat auf den Sessel lümmeln und den Quasselkasten anmachen (und vermutlich leise dahindösen, während sich ein Miezekätzchen auf meinen Schoß kuschelt.)
Ihr alle, habt ein tolles neues Jahr und macht das Beste draus!
Helau 2013!!!!