... findet ohne mich statt!
Schockierende Beichte eines Technik-Neandertalers!!
Grad las ich in einem blog, das diese Blogschreiberin jetzt auch bei
Instagram ist. Das lese ich in letzter Zeit häufiger... dieses
Instagram. Hat wohl was mit Bildern zu tun. Und ist wohl besser als
Twitter. Twitter kenn ich auch nur vom Hören-Sagen. Ich finde es bisher noch zu doof, zu jeder Tages- und Nachtzeit der "Welt da draussen" mitzuteilen, was ich grad tue. Oder nicht tue. Weil, wenn ich rund um die Uhr twittern täte, hätte ich gar keine Zeit mehr, was zu tun.
Und
facebook. Da mach ich auch nicht mit. Und es nervt mich auch echt tierisch an, wenn man mit Freunden /Kollegen unterwegs ist und die nebenher wie die Irren auf ihre
Smartphones und sonstwas für Dinger glotzen und dauer-tippsen. Ich konnte bisher ganz gut ohne Gesichtsbuch überleben. Und die ständigen e-mails mit "Personen im Gesichtsbuch, die ich uuuunbedingt kennen sollte", finde ich auch eher lästig.
Ich hab gar kein Smartdingsa und auch kein sonstiges Superphonebummsda. Nur ein olles Handy, das klingelt und mit dem man, wenn man kann, sms schreiben kann. Ich hab es auch mal geschafft, eine zu schreiben. Hab sie dann aber leider an die falsche Person verschickt.
Pech, das.
Jetzt lass ich es nur noch klingeln. Die lieben Kolleginnen wollen mir nämlich zu fast jeder Tages- und Nachtzeit und an freien Tagen mitteilen, das sie mir was ins Übergabebuch geschrieben haben, das sie den Dienstwagen gewaschen haben oder auch nicht, das Herr X im Krankenhaus ist (aber das haben sie mir ja auch ins Übergabebuch geschrieben), das sie 5 Minuten länger bei Frau Y waren und sonstige, für das Überleben dringend notwendige Informationen. Grrmpf.
Und wehe, man hat das Handy nicht mindestens 24 Stunden am Tag bei sich und sofort und ständig zur Hand. Da findet man dann ungefähr 27 Anrufe in Abwesenheit, und wenn man denkt, es war was wichtiges und die Welt geht unter und man zurückruft und nachfragt, kommt dann so was: "Ich hab versucht, Dich anzurufen, aber Du bist nich rangegangen!!! (Schmoll, grummel). "Was war denn so wichtig?" - "Och, eigentlich nix, wollte nur sagen, das wir jetzt nen Eiskratzer im Dienstwagen haben". Grrmpf.
Jedenfalls hab ich weder 'n Smartphone, Ei-Phone, Ei-Pott, WII, X-Box oder was auch sonst noch so tolle Dinger auf'm Markt sind.
Übrigens hab ich auch keinen
Ebookreader. Obwohl die Dinger doch so toll sind. Und klein. Und handlich. Und wie echtes Papier aussehen. Und 1300 Bücher draufpassen.
Mindestens und überhaupt.
Aber die Bücher, die ich lese, gibt es vermutlich gar nicht elektronisch. Ausserdem liebe ich es, vor meinem Bücherregal zu stehen und die bunten Buchrücken anzusehen, mal das eine oder andere Buch herauszuziehen, durch die Seiten zu blättern, das rascheln der Buchseiten zu hören, mit den Fingern die unterschiedlichen Papierqualitäten zu spüren, bei manchen alten Büchern den Staub der Jahre zu riechen, Eselsohren zu entdecken und über unterstrichene, witzige Textpassagen zu schmunzeln.
Und mich über großformatige Fotobände freuen. Kann man die auch in ebookreadergröße ansehen?
Kann das alles wirklich so ein ebookdingsda?
Die
Paybackkarte verweigere ich schon, seit es die gibt. Warum? Ganz einfach: man gibt so viele Informationen und Daten an sonstwen preis. Ich hab vor vielen Jahren mal im Obi gearbeitet. Da hatten wir ne Schulung "Payback-Kunden ködern". Da konnte man richtig fette Prämien kassieren, je nachdem, wie viele Payback-Kunden man eingefangen hatte.
Das rentiert sich richtig fett für die Unternehmen, die da mitmachen. Für die paar läppischen Rabattpunkte bekommen sie haufenweise richtig teure Informationen über die Kunden. Wann, was, wo und wieviel sie einkaufen und so. Man hat Adresse, Geburtsdatum und Kaufverhalten quasi kostenlos vom Kunden. Für diese Informationen mussten die Firmen sonst erst mal fett Kohle zahlen um sie zu bekommen. Nun wird es frei Haus geliefert. Und wer die dritte Flasche Whisky kauft, bekommt dann ne Einladung zur Entziehungskur...
Aber jedesmal an der Kasse, wenn DIE Frage kommt ("Ham'Se ne peebäckkaate?") und man mit "Nein! Und ich WILL auch KEINE!" antwortet, wird man angeguckt als käme man vom Mond. Oder zumindestens aus der hintersten Pampa.
Tja, und sonst? Ich hab keine Kaffeemaschine. Obwohl, die sind ja auch schon total out. Man muss ja jetzt mindestens so ein Küchenschrankgroßes Kaffee-Vollautomaten-Dingens haben, die den Kaffe selber anbaut, erntet, röstet, mahlt, Kühe melkt und aufschäumt und hinterher noch die Kaffeetasse abwäscht.
Oder dann gibt es doch diese tollen Kapselkaffeemaschinen. Wo ein Kilo Kaffee plötzlich aus 3 Zentnern Müll besteht und ungefähr 57 Euro kostet.
Nee... ich bin so vorsintflutlich und brühe mir meine Tasse Kaffee morgens ganz popelig altmodisch mit nem Handfilter auf. Der ist übrigens, so hat die Wissenschaft festgestellt, viel gesünder als das Vollautomaten-Kaffeezeugs. Weil da durch die Öffnung des Filters ein ganz neu erfundener Giftstoff, der beim Kaffeerösten entsteht und von dem ich vergessen hab wie er heißt, ganz einfach entweicht, während der Vollautomatenkaffeegiftstoff im geschlossenen Voll
idiotenautomaten gefangen ist und in 1000fach höherer Konzentration dem Voll
idiotenautomaten- Kaffeetrinker den Latte versaut.
Ach ja. Sowieso. Ich trink ja ganz einfach "Kaffee mit Milch". Oder auch mal "Milchkaffee", wenn ich die Milch vorher heiß mache und mehr davon reintue. Aber nix Latte macciato und sowas.
Und mein Ritter brüht sich seine Kanne grünen Tee morgens auch ganz altmodisch auf. Wasser aus'm Wasserkocher mit geschätzter Temperatur. Und das, obwohl es doch inzwischen so supertolle Teemaschinen gibt, die für jeden Tee die perfekte Brühtemperatur und Zieh-Zeit ermittelt. Und der Tee ist übrigens in so praktischen Kapsel-Tassenportionen. Noch mehr Müll. Noch mehr verbratene Rohstoffe...
Ach. Und wir haben auch keinen 27 Quadratmeter großen Flachbildschirm, kein HD, kein Sky, kein Nix. Nur so'n ollen, dicken Quasselkasten mit den popeligen paar-und-fuffzich Programmen, die man so mit der Schüssel einfangen kann. Wir armen Hinterwäldler!
Ich bin ja auch gar nicht interessiert, wer diese Woche grad Superstar ist. Früher, da waren Superstars diejenigen, die gute Musik gemacht haben, viele Platten verkauft und viele Konzerte gegeben haben. Die mussten sich das echt hart erarbeiten. Dafür kennt man die Namen noch nach Jahrzehnten: Joe Cocker, Led Zeppelin, Genesis und und und...
Aber heute? Da wird im Wochentakt oder so ein neuer Superstar auf den Markt geworfen, der darf dann ein doofes Liedchen trällern und bevor man sich überhaupt den Namen merken konnte isser schon wieder weg vom Fenster und ein neuer Superstar wird gekürt.
Ach. Was bin ich altmodisch. Und überlebe trotzdem. Aber manchmal, wenn man so die Werbung guckt oder anderer Leute Gespräche hört, fühl ich mich wie direkt aus'm Neandertal ins 21. Jahrhundert gebeamt...