Sonntag, 24. Februar 2008

Bohnenzähler

Vor ein paar Tagen hatte ich einen tollen Tipp bekommen.
Genau das richtige für so notorische Schwarzseher wie mich. Ich gehöre leider zu den Menschen, die sich bestens an alle Schrecklichkeiten des Lebens erinnern können.
An den Regenschauer, der natürlich genau in dem Moment vom Himmel prasselte, als ICH von der Haustür zum Auto ging. Oder der Hundehaufen, in den natürlich ausgerechnet ICH reingelatscht bin.
Oder das immer genau die Schlange im Supermarkt am langsamsten vorankommt, in der ICH stehe. (und dann tüddelt auch noch die Omi vor mir mit zitternden Händen ihre Groschen aus dem Portmoneee (wie auch immer das jetzt nach der Rechtschreibreform geschrieben wird)

So oder ähnliches passiert mir dauernd. Quasi täglich. Oder, nach genauerem Überlegen, eigentlich stündlich. Und jede einzelne Katastrophe ist unvergesslich in mein Gedächtnis gebrannt.
An die vielen guten Dinge im Leben erinnere ich mich leider gar nicht so oft.
An die ersten Frühlingssonnenstrahlen nach dem Regenschauer. Oder die ersten Schneeglöckchen, die ihre Nasen ins Licht halten. An das dankbare Lächeln der Omi vor mir an der Kasse, weil sie noch selbst einkaufen gehen kann und die Leute so geduldig warten, bis sie ihre Taler mit ihren rheumakranken Händen aus der Tasche gekramt hat. Und das der Enkel endlich Zeit hatte, ihr Einkaufswägelchen zu reparieren. Und Jemand sich die Zeit nimmt, ein paar Worte mit ihr zu reden. Wo doch der Mann seit Jahren tot ist. Und neulich der einzige Sohn verunglückt ist.

Na ja. Eigentlich begegnen einem tagtäglich viele schöne Dinge, über die man sich freuen kann. Und die es zu erinnern lohnt. Viel mehr, als die Erinnerung mit den Katastrophen zu füllen.
Aber am Abend im Bett, wenn ich den Tag noch einmal in Gedanken durchgehe, denke ich oft gar nicht mehr daran. Da denke ich oft, auch dieser Tag war Mist und es sind eigentlich nur doofe Dinge passiert.

Deshalb fand ich den Tipp auf meinem Kalenderblatt sehr beachtenswert.
Dort hiess es nämlich:

"Bohnenzähler
Es ist wichtig, über den Ärgernissen und Unnannehmlichkeiten eines Tages die guten Erlebnisse nicht zu vergessen, die es ja auch zur Genüge gibt. Dabei hilft die alte Bohnen-Methode: Stecken Sie in die rechte Jackentasche eine Handvoll roher weißer Bohnen (gibt es in jedem Supermarkt). Jedes Mal, wenn Sie eine gute Begegnung haben, sich freuen oder sonst etwas Schönes erleben, legen Sie eine Bohne hinüber in die linke Tasche. Am Abend können Sie sehen, wie gut der Tag war, und lernen, Gutes immer aufmerksamer wahrzunehmen. (Danke an bohnenzaehler.de)"
(aus dem Simplify-your-day Tageskalender)

Daraufhin hab ich die tolle Bohnenzähler-webseite besucht und viele interessante Denkanstösse erhalten. Hier ist das Bohnenzählerprinzip noch etwas ausführlicher beschrieben. http://www.bohnenzaehler.de/

Heute habe ich schon 10 Bohnen in die linke Tasche getan:
eine für ein schönes Sonntagsfrühstück
eine für den strahlenden Sonnenschein heute
eine für das Zwitschern der Vögel
eine für die Krokusse und Schneeglöckchen, die in meinem Garten blühen
vier für viele nette Begrüßungen und Gespräche heute im Gottesdienst
eine, weil Lea mir einen Kaffee nach dem Gottesdienst gebracht hat
eine, weil mein Ritter mich vorhin geknuddelt hat

und es werden mit Sicherheit noch einige Bohnen hinzukommen!!!

2 Kommentare:

Bohnenzähler hat gesagt…

Hallo,

Gratulation, daß Sie die
"Bohnenzähler-Methode" jetzt auch praktizieren. Sie werden über kurz oder lang einen Unterschied in Ihrem Leben feststellen.
Danke auch, daß Sie die Idee weitertragen, in dem Sie die "Bohnenzähler-Story" hier veröffentlichen. Wenn Sie und Ihre Leser eine Inspirationsquelle suchen, empfehle ich Ihnen auch meinen separaten "Bohnenzähler-Blog": www.bohnenzaehler.blog.de

Viel Spaß beim Zählen der Bohnen!

Andreas Glock
www.bohnenzaehler.de

http://bohnenzaehler.blog.de/?tag=blog+nr.+409

Mo 25.02.2008 11:47 Uhr

otti hat gesagt…

nette Idee

lg otti