Die Sockenwolle hab ich an Siggi geschickt, damit sie mir Socken daraus strickt. *freu*
Ist doch toll, wenn man durch Horrorwichtelpaketverschickaktionen den Leuten das Gefühl gibt, sie müsssten sich revanchieren... Ein bisschen peinlich ist es mir ja, aber da Siggi ja grad ein superlangwieriges Lace-Tuch strickt und gern mal etwas Abwechslung zwischendurch haben wollte, tu ich ihr ja quasi einen großen Gefallen damit, das sie mir zwischendurch ein paar Socken stricken darf. *big-grin*
Das der Schurwollzwirn nicht so toll färbt, ist mir schon bei anderen Färbereien aufgefallen. Trotz gründlicher Vorwäsche nimmt der Zwirn die Farben nicht so gut an und bleibt eher blass und leicht stumpf. Schade. Nach dem trocknen ist der eigentlich sehr schöne Blau-Anteil der Wolle stark verblasst, so das sie jetzt grün, grau-grün, bläulichgrün und gelb ist. Das Strickbild gefällt mir soweit ganz gut, nur finde ich die gelben Stellen etwas grell in dem eher sanften grün-blau.
Wenn es fertig ist, soll das so eine Art rundgestrickter Schal mit genug Breite zum übern Kopf ziehen werden. Ich sehe schon, verbal bin ich heute wieder in Höchstform... *grins*
Und auch hier wieder mein Fotoproblem: die Wolle ist eigentlich viel grüner als auf dem Bild!
Dann hab ich gestern endlich mein Mittelaltergewand fertig genäht.
Dazu ein paar Worte vorweg: ich weiß, die Authentischen raufen sich ob dieses Frevels grad die Haare!! Das Gewand ist nämlich mit der Maschine genäht! Oweia, geht gar nicht...
Geht doch, weil ich nämlich keine Zeit fürs Handnähen hab. Und auch nicht besonders gut mit der Hand nähen kann. Das wird dann krumm und schief und unschön. Hab ich schon versucht.
Naja, und nach diversen langen Diskussionen in einem Mittelalter-Handwerksforum hab ich dann ja auch erfahren, das mein Stoff sowieso nicht "a" ist, weil er viel zu fein ist. Desweiteren ist mir grad nicht bekannt, ob um 1170 schon mit schwarzer Stockrose gefärbt wurde.
Durch die etwas unerfreulichen Diskussionen mit Menschen, bei denen jeder Stich, jeder Faden und alles genauestens historisch belegt und begründet sein muss, bin ich erstmal davon abgekommen, mit meinem recht unzureichenden Wissen "a-taugliche" Kleidung zu nähen.
Dieses Gewand ist also ein Kompromiss. Weil ich beschlossen hab, das "A" erstmal etwas kleiner zu schreiben, um überhaupt mal anfangen zu können. Ich hoffe, das dann eines Tages die Zeit und das Wissen ausreicht, um ein Gewand aus dem richtigen Stoff, mit den richtigen Farben gefärbt und richtig per Hand zu nähen. (Das Leinen fürs authentische Untergewand liegt schon bereit. Ebenso ein von der Dicke her passenderer Wollstoff. Den muss ich dann "nur" noch färben...Was bei der Dicke des Stoffes in meinem nur 80Liter fassenden Färbetopf schon wieder schwierig wird. Und überhaupt, richtig "a" ist diese Färberei dann ja auch nicht. Die hatten nämlich noch keine elektrischen Färbetöpfe. Ach, da fällt mir ein, der Stoff ist Maschinengewebt...)
Da taucht bei mir immer die Frage auf, was authentischer ist: handgenähte Kleidung aus mit Simplicol gefärbten Stoffen (hab ich schon mehrfach gesehen, bzw. wurde mir auch von den "Authisten" bestätigt, als ich auf dieversen Lagern Leute auf die Farben ihrer Kleidung angesprochen hab) oder Maschinengenähte Kleidung aus selbst pflanzengefärbten Stoffen.
Hmmm...
Jedenfalls ist das Gewand jetzt fertig. Das Unterkleid ist aus altem Bettlaken (Baumwoll-Leinen-Gemisch), die Cotte aus pflanzengefärbtem Wollstoff, der aber zu fein ist.
Bilder gibt es bei Gelegenheit.
1 Kommentar:
Herrjeh, herrjeeeeh, maschinengewebter,maschinengenähter Stoff und noch so Allerlei.Ist das wirklich höhnische Diskussionen wert?? Also, wenn´s nichts Wichtigeres gibt. ; ) Z.B. gestrickte Kleidung- so weit ich weiß war das auch lange nach Nadelbindigng... und kaum ein Hahn kräht danach. Vielleicht Deiner...
Wenn die Farbe der Wolle oben grüner ist, als auf dem Foto, dann sieht´s doch gut aus!
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