Samstag, 22. August 2009

Inferno

Hatte ich hier geschrieben, das es viel zu heiss war, war es am Donnerstag noch viel, viel heisser.
Die Nachrichten verkündeten, das dies der heisseste Tag des Jahres war. Leider hatte ich vergessen, beim Thermometer die "Min/Max" Funktion zu aktivieren, so das ich nicht sagen kann, wie heiss es wirklich war.
Als ich nach einem sehr anstrengenden und schweisstreibenden Arbeitstag kurz nach 17.00 Uhr auf das Thermometer in der Küche guckte, zeigte es noch 35,8 °C an. Und das, obwohl das Thermometer ab dem späten Vormittag im Schatten ist.

Gestern kam dann die angekündigte Abkühlung in Form des Weltuntergangs.
Meine Kollegin und ich befanden uns gerade auf dem Heimweg. Über der Stadt ballten sich rabenschwarze Wolken, es blitze und stürmte. Als wir die Stadt durchquerten fing es an zu regnen. Kurz hinter Sangerhausen brach dann das Inferno los. Heftiger Regen prasselte auf uns nieder, die Scheibenwischer liefen auf höchster Stufe und schafften es kaum, die Scheibe freizuwischen.
Ein wenig unwohl war mir, als ich die Kollegin im nächsten Dorf an der Bushaltestelle absetzte, wo ihr Mann sie abholen wollte.
Wenige Meter weiter musste ich am Strassenrand anhalten, weil ich absolut nichts mehr gesehen hatte. Rings um mich her tosten wahre Sintfluten auf mich herab. Die Strasse war bis über den Bordstein überschwemmt. Durch die Lüftung strömten Wassermassen. Ich hatte den Eindruck als stände ich unter einem Wasserfall.
Nachdem der Regen ein wenig nachgelassen hatte, bin ich dann weitergefahren. Bzw. geschwommen. Bodenhaftung war nicht mehr.
Mein FlieWaTüt pflügte sich tapfer durch die Fluten. Allerdings setzte kurz darauf der richtig heftige Regen wieder ein, so das ich im nächsten Dorf noch ein Weilchen anhalten musste. Es war nämlich leider keine Strasse mehr zu sehen. Diese hatte sich in einen reissenden Fluss verwandelt. Durch den heftigen Regen waren auch die Strassenbäume nur noch als schemenhafte Umrisse zu erahnen.
Nach ca. 10 Minuten liess der Regen dann nach und als ich unser Dorf erreichte, tröpfelte es nur noch.
Da dachte ich schon, wir hätten mal wieder nichts abbekommen. Das passiert hier jetzt öfter. Seit der Stausee gebaut wurde, regnet es dort ab und bei uns kommt nicht mehr viel an.
Als ich vorm Rittergut anhielt lugte die Sonne schon wieder durch die Wolken und es schien, als wäre nichts passiert.
Nur die riesigen Wasserlachen auf dem Hof und die überlaufenden Regentonnen zeugten noch von den Wassermassen.
Drei platschenasse und sehr kläglich blökende Schafe begrüssten mich am Zaun.
Das Hünergehege ist ein einziges Schlammloch. Ein missmutiger Gockel stakste leise meckernd durch den Matsch. Eine laut lamentierende Schwatz-Mietz kam aus dem Schuppen und klagte mir ihr Leid.
Leider hatte mein Ritter das zu Lüftungszwecken geöffnete Wohnzimmerfenster nicht zugemacht, bevor er zur Arbeit fuhr. Da hatte es ziemlich heftig reingeregnet. Auch der halbe Flur stand unter Wasser, weil der Wind die Regenmassen unter der Tür durchgedrückt hatte.
Sonst konnte ich keine Schäden feststellen.
Inzwischen ist die Temperatur auch in der Wohnung auf angenehme 20 Grad gesunken. Auch das giessen des neugepflanzten Hofbaumes und meiner durstigen Tomaten konnte ich mir gestern sparen.

4 Kommentare:

Rosenfee hat gesagt…

Au Backe,das war ja richtig schlimm bei Euch.Die armen Tiere wussten bestimmt nicht wie ihnen geschieht.Sind die Katzen i.O?Meine hatte immer Bammel,wenn wir mal so´n Wetter hatten.
Du armes Sternchen hast auch noch Wasser im Haus...
Bei uns hat es nur geregnet,mal ein bisschen doller,mal weniger,sonst war nichts;zum Glück...wenn ich Dein Inferno betrachte.
Ganz liebe Grüsse von Patricia

Anonym hat gesagt…

Aha nun weiß ich wo das meiste Wasser geblieben ist, ist auch gut so da muß ich wenigstens nicht so tief im Schlamm waten wie sonst. Wir hatten hier um 21.15 noch 33.2 Grad draußen. Tauwetter für Dicke *zwinker* und dann ein Gewitter mit Sensation. In der Norddeutschen Tiefebene hat es einem entfernten Nachbarn den Dachstuhl rausgehauen, Glück hatte er nur 3 x 4 Meter Loch im Dach und das Haus ansonsten unbeschädigt, aber das hat geknallt... holla die Waldfee... Frau Pepper Anny und Getier haben das Unwetter unbeschadet im Schlamm überstanden ;o), dem Ex-Gatten sei Dank lief nichtmal Wasser ins Haus weil er ja den Eingang neu aufgemauert hatte.

LG
trastsh

Anonym hat gesagt…

Ach, du liebe Güte, das ist ja katastrophenverdächtig... und als ob Du nicht genug Arbeit hättest, abends dann noch schön "entwässern" und putzen, Du Arme.
Geht´s denn jetzt wieder?

pripple

Siggi hat gesagt…

pripple bin übrigens ich...grins

damersuf