Samstag, 22. August 2009

Jagdglück

Letzten Sonntag haben wir gegrillt. Nachdem wir fertig waren mit grillen, reden und der Flasche Rotwein, hat mein Ritter den inzwischen erkalteten Grill wieder in den Keller geräumt.
Der Keller übt, da er verboten, eine magische Anziehungskraft auf die Katzen aus. Früher durften sie ja rein, da war das Fensterchen immer offen. Aber nachdem sich dort auch sämtliche Katzen (und vor allem Kater) der Nachbarschaft herumtrieben und verewigt (in Form von "Duftmarken") haben, wurde der Keller zur Katzenfreien Zone erklärt und das Fenster geschlossen.
Sehr zum Leidwesen unserer Miezen.
Wenn dann mal Jemand von uns in den Keller geht, lauern sie immer schon und versuchen, mit reinzukommen.
Beim Grillwegräumen ist der kleine Raubritterkater unbemerkt mit in den Keller geflutscht. Da unbemerkt, hat mein Ritter den Keller abgeschlossen und ist in die Wohnung gegangen.
Am nächsten Morgen jammerte es erbärmlichst aus dem Keller. Der glücklich befreite Herr Raubritter zeigte allerdings keinerlei Anzeichen, das er sich womöglich in der Nacht im dunklen Keller gegruselt hatte, oder das er besonders erfreut ist, nun aus seinem Verlies befreit worden zu sein.
Das er sich in der Nacht doch sehr gefürchtet haben muss, zeigte sich erst später. Ich hatte mich schon gewundert, das Katerchen plötzlich sehr anhänglich war. Schon Nachmittags hat er sich ins Schlafzimmer aufs Bett verkrümelt und sich nicht mehr fortbewegt. Wenn ich dann Abends ins Bett ging, schmuste er sehr ausgibig mit mir und kuschelte sich dann an meine Beine und blieb die ganze Nacht liegen.
Selbst als die Morgendämmerung anbrach, wollte er nicht raus. Das war ganz untypisch, wollten doch sonst alle Katzen in frühester Morgendämmerung raus.
Erst dachte ich ja, der Kleine wäre krank. Bis wir uns dann an seine Nacht im Keller erinnerten.

Gestern in den frühen Morgenstunden (in den sehr frühen Morgenstunden. Es war lange befor mein Wecker um 5.00 Uhr klingelte) tobte plötzlich ein aufgeregter kleiner Kater übers Bett zum offenen Schlafzimmerfenster hin. Etliches Gepolter und Geknurre später quiekte etwas ganz erbärmlich. Mein Ritter ist aufgestanden, um nachzusehen.
Da hat der kleine Kater am offenen Fenster eine Fledermaus gefangen!


Wir wohnen ja in einem ehemaligen Rittergut. Die Scheune stammt noch aus dem Mittelalter. Dort und unter dem Dach des Wohnhauses leben viele Fledermäuse (Abendsegler).
Jetzt gibt es leider einen weniger. Schade! Ich mag diese Tiere. Es ist immer wieder schön, wenn wir abends noch auf der Bank am Haus sitzen, alle Vögel sind schon schlafen gegangen, nur die schwarzen schweigenden Silhouetten der Abendsegler segeln durch die lauen Lüfte und fangen viele, viele nervige Insekten.

2 Kommentare:

Dörte hat gesagt…

diese Flattertiere schwirren in der Dämmerung auch bei mir umher, sie fliegen gern über den Teich und sammeln ihr Futter. Irgendwo unter dem Dach wohnen sie. Ich find sie schön und das Fell ist soooo samtig.

liebe Grüße Dörte

feierflo hat gesagt…

da ich ja ez auch auf dem lande lebe kann ich auch eine fledermausgeschichte beitragen ;-)
wir haben neulich beim tv schauen im wohnzimmer eine an unseren köpfen vorbeisegeln gehabt
ich fand es sehr faszinierend wie sie in rasantem tempo den hindernissen ausgewichen ist
wir haben sie dann aber doch schnell wieder in die freiheit befördert ... naja schnell ist übertrieben ;-) ... draussen hat sie dann doch mehr bewegungsfreiheit auch wenn wir es net schlecht gefunden hätten wenn sie die vielen kleinen nervigen tierchen im haus erlegt hätte ...
aber da müssen wir durch ... entweder vor hitze zerfliessen oder von mücken aufgefressen