Gestern habe ich endlich mit Schilfblüten gefärbt. Am Rand der Weide unseres Nachbarn wachsen an einem kleinen Graben Unmengen an Schilfpflanzen, die grad in voller Blüte stehen. Da konnte ich natürlich nicht dran vorbeigehen, ohne das ein oder andere Blütchen zu pflücken. *gg*
Etwas enttäuscht war ich allerdings, als ich meine Ausbeute nach etlicher Sammelei mal gewogen hatte: Der große Eimer war gut zur Hälfte gefüllt, und das waren grad mal 900 Gramm Schilfblüten.
Die Schilfblüten hab ich 3 Stunden in Wasser eingeweicht, dann 4 Stunden ausgekocht und abkühlen lassen.
Währenddessen habe ich 400 Gramm dicke Dochtwolle und 400 Gramm Merino-Sockenwolle mit 14% Alaun eine Stunde lang gebeizt.
Das Ergebnis der Färbung hat mich etwas verblüfft: laut Rezept sollte es nämlich eigentlich gelb werden, welches ich dann mit Eisensulfat zu grün weiterentwickeln wollte.
Aber nachdem ich nach dem ersten Zug zwei Stränge wunderschöner grüner Dochtwolle aus der Farbflotte zog, konnte ich mir das Eisensulfat doch sparen. *g*
Im zweiten Zug habe ich die 400 Gramm Sockenwolle gefärbt. Auch dieses grün ist umwerfend schön geworden!
Die vorsorglich für einen möglichen dritten Zug gebeizte Dochtwolle färbte auch noch schön frühlingsfrisch-hellgrün.
Da hängen meine letzten Reste Wolle in der Scheune.
Hoffentlich kommt die bestellte Sockenwolle ganz ganz schnell! Dann werde ich nämlich noch mal Schilfblüten sammeln. Denn leider lassen die sich nur frisch verarbeiten. Und von diesem schönen grün MUSS ich einfach noch mehr haben! *gg*
Dann habe ich heute noch mit schwarzen Stockrosenblüten gefärbt. Und zwar habe ich im ersten Zug 200 Gramm Schurwollzwirn, 170 Gramm Filzwolle und diverse Stränge mehr oder weniger gut gelungener Farb-Experiment-Wolle teilweise überfärbt.
Morgen färbe ich dann im zweiten Zug noch mal 200 Gramm Schurwollflamme.
Ausserdem habe ich heute noch eine Färbung mit grünen Walnußschalen angesetzt. Durch den Sturm der letzten Tage waren schon viele Nüsse vom Baum gefallen. Die Nüsse sind noch nicht reif und stecken noch fest in der grünen, fleischigen äusseren Schale. Mit einem Spachtel habe ich diese grüne Schale von den Nüssen geschnitten und für 24 Stunden in Regenwasser eingeweicht. Morgen kommt dann die trockene, gewaschene Wolle dazu, die für 48 Stunden in der Farbflotte bleibt.
Weil Walnüsse sehr gerbsäurehaltig sind, braucht man hier die Wolle vor dem Färben nicht zu beizen.
2 Kommentare:
Ist ja allerhand! Mist, brauche ich auch!!!
Noch Socken nötig? Bestimmt! Für Ritter und Gefolge!
klar brauch ich noch Socken :-)
Am Montag färbe ich nochmal! Was brauchst Du denn?
Der Merino-Sockenwoll-Nachschub ist übrigens heute gekommen, ich hätte also genug Wolle da...
LG
Martina
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